Little Big Horn

Sonntag, 09.07.2017

Gefrühstückt wurde im traditionellen Speisesaal des Irma Hotels in Cody WY, der mit zahlreichen Devotionalien von Buffalo Bill ausgestattet und mit amerikanischen Fahnen und Symbolen geschmückt ist.

Was in Deutschland nicht möglich ist, war in Cody ganz einfach, nämlich kundenfreundlich am Sonntagmorgen eine neue Photokamera einkaufen. Bei Walmart standen etwa 15 verschiedene Kameramodelle zur Auswahl. Das erworbene Modell verfügt natürlich über ein Ladegerät mit amerikanischem Stecker, weshalb noch eine Adaptervariation für die Verwendung bei anderen Steckersystemen dazu gekauft wurde. Die Kamera konnte auch gleich eingesetzt werden, weil der Akkumulator über eine Restkapazität verfügte.

Auf dem Parkplatz von Walmart wurde die Reisegruppe von einem älteren Ehepaar aus Texas angesprochen, das am Vorabend ebenfalls bei der Dan Miller Show gewesen war. Die Dame sprach sprach ein recht ordentliches Deutsch, wenn auch mit starkem Akzent. Ihre Großmutter stammt aus einem kleinen Ort in Ostdeutschland nahe der polnischen Grenze und während ihrer Kindheit wurde in der Familie Deutsch gesprochen.

Wie jeder weiß, hat Buffalo Bill 1876 nach der desaströsen Schlacht am Little Big Horn an einem Rachefeldzug gegen die Indianer teilgenommen und dabei im Gefecht am Warbonnek Creek den Unterhäuptling Yellow Hand  als einzigen Gegner getötet und diesen mit den Worten skalpiert: "Der erste Skalp für Custer!" Die Reisegruppe suchte das Little Big Horn National Monument auf und besichtigte das Kampffeld. Im Visitor Center wurde über Hintergrund und Verlauf der Schlacht informiert. Das Kampffeld ist mehrere Meilen lang und kann auf einer Straße mit Erläuterungsschildern befahren werden. General Custer beging mehrere Fehleinschätzungen (was bei den Erläuterungen nicht so deutlich herauskommt), die zum Tode vieler US-Soldaten und auch zu seinem eigenen Tode führten. Erst nach großen Protesten 1991 wurde auch die Sichtweise der Indianer berücksichtigt, die um ihre Heimat und um die Erhaltung ihrer traditionellen Lebensweise gekämpft hatten. Ein Erinnerungsmahnmal für die Indianer wurde erst vor wenigen Jahren gegenüber dem für General Custer und die gefallenen US-Soldaten  errichtet.

Übernachtet wird in einem Motel in Ashland MT, einem Kaff in der endlos scheinenden Prärie. Bei der Ankunft war das Büro geschlossen und der Rezeptionist musste erst von einer nebenan befindlichen Tankstelle herbeitelefoniert werden.

Maximale Tagestemperatur wieder 103 ºF, das heißt: Klimaanlage an!