Westernmusik

Samstag, 08.07.2017

Bei der Weiterfahrt wurde der Yellowstone NP noch einmal durchquert, von West nach Ost, wobei neue Stationen angefahren wurden, noch eine heiße Quelle, mit 90 ºC eine der heißesten des NP, Wasserfälle und Felsenwege. Eine Bisonherde und einige Bighorns verabschiedeten die Reisegruppe.

Wie jeder weiß, ist die Stadt Cody WY nach Buffalo Bill benannt. Das dortige Buffalo Bill Center of the West vereinigt fünf Museen mit Themata des Westens und ist viel größer als vermutet. In den zwei Stunden Zeit konnten das Draper Natural History Museum, das Cody Firearms Museum und das Buffalo Bill Museum besucht werden.

Dann war die Zeit zur Dinner Show gekommen. An dem Buffet gab es u. a. sehr leckeres grilled prime tenderloin of beef. Am Tisch ergab sich ein Gespräch mit Shar und Bill G. aus Apache Junction AZ (was für ein Ortsname!), die bis vor wenigen Jahren in Neu Mexiko an der Route 66 eine Farm betrieben haben. Nachdem in den USA in den vergangenen Jahren viele Fabriken geschlossen haben, halten sie Herrn Trump für den bestmöglichen Präsidenten, die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen; was er auch immer in Bewegung bringe, die Presse wird stets gegen ihn schreiben.

Nach dem Essen begann Dan Miller's Cowboy Music Revue. Dan Miller produzierte sich mit seiner hübschen, 19 Jahre alten Tochter Hannah, die hervorragend geigte und eine Zeitlang in der Schweiz gelebt hat, sowie mit einer Sängerin aus Wisconcin. Zunächst ging der Bandleader durch das Publikum und sprach mit jedem. Bei seiner Eröffnung wies er dann darauf hin, dass es sich um ein internationales Publikum handele, weil auch Gäste aus Deutschland dabei waren, die von allen mit einem warmen Applaus begrüßt wurden. Das Trio sang und spielte dazu auf einer Gitarre Westernlieder, Gospels und bluegrass americana, richtig gut. Einige Lieder waren bekannt, wie "Home on the Ranch" und "Get your Kicks on Route 66"; beim Publikum kam ein Song über einen Mann, der sich seine Frau schöntrinkt, am besten an. Bemerkenswert war auch ein Lied, in dem Gott für den Chevrolet gedankt wird ("Made in the USA"). Der Bandleader verband die einzelnen Beiträge mit unterhaltsamen humorigen Sentenzen, die von der Reisegruppe nur teilweise verstanden wurden. Die Musik passte hervorragend zu Cody.

Buffalo Bill hat sein Geld in viele Unternehmungen gesteckt, von denen etliche ohne Erfolg blieben. Eins davon war allerdings sehr erfolgreich, das 1902 errichtete und nach einer seiner Töchter benannte Irma Hotel. Dort ist die Reisegruppe in der besten Suite einlogiert worden, namens "The Buffalo Bill", alles wie vor über 100 Jahren mit Teppichboden mit floralem Muster und Tapeten im Seidendesign, Jugendstilfenstern zum Badezimmer, Badezimmerarmaturen aus Messing, bronzierte Rippenheizkörper mit Ziselierungen, wobei nur Klimaanlage, Kaffeemaschine, Fernsehgeräte und Föhn ergänzt wurden. Neben dem Schlafraum befindet sich der Aufenthaltsraum mit Ledersesselgarnitur, Schreibtischecke und Ankleideschrank. Zum WC-Becken im Badezimmer gehört ein Spülkasten aus Holz mit Kettenzuggriff. Die junge Rezeptionistin berichtete, dass sie vor fünf Jahren einige Zeit in Deutschland zugebracht habe und ihr Gastvater mit Vornamen "Manfred" geheißen habe.

Leider gab die Canon-Kamera ihren Geist auf, ein Desaster.

Bei seinem abendlichen Alleingang durch Cody kam dem Reiseleiter im Dunkeln ein vielleicht 15 oder 16 Jahre alter Junge auf seinem Fahrad ohne Licht auf dem Bürgersteig wider die Fahrtrichtung entgegen, als ein Polizeiwagen heranrauschte und den Delinquenten mit einem schrillen Sirenenton stoppte. Nach einem kurzen Gespräch setzte sich der Peterwagen vor den Radfahrer, der ohne Beleuchtung hinterherfuhr und so sicher nach Hause geleitet wurde.