Zweite Chance für Old Faithful

Donnerstag, 06.07.2017

Jeder sollte eine zweite Chance erhalten, und weil der erste Auftritt von Old Faithful unbefriedigend ausgefallen war, wurde er am Morgen nochmals aufgesucht. Auf der Hinfahrt waren deers zu beobachten und zu photographieren. Diese wenigen Minuten nutzte Old Faithful aus, sich an uns zu rächen, weil wir ihm am Vortage nicht die Bestnote gegeben hatten; bei der Auffahrt auf den Parkplatz spritzte er eine wunderschöne lange Fontäne aus, ohne dass die Möglichkeit zum Photographien bestand. Also wartete die Reisegruppe knapp zwei Stunden bis zur nächsten Eruption und nutzte die Zeit, um sich im Visitor Center zu informieren und dort einen zwar nicht wissenschaftlichen, aber mit prächtigen Aufnahmen versehenen Film über den Yellowstone NP zu betrachten. Und dann war es soweit: zum dritten Male produzierte sich Old Faithful für die Reisegruppe und diesmal recht ordentlich, wenn auch die hohe Passage recht kurz ausfiel. Es wurde applaudiert und Old Faithful und die Reisegruppe waren zufrieden.

Bei Fahrten im Yellowstone NP muss man die langen Entfernungen und entsprechende Fahrzeiten berücksichtigen. Im Park gibt es eine nördliche und eine südliche Umfahrt. Die Reisegruppe befuhr im Tagesverlauf die südliche Schleife und die ist etwa 155 km lang (zuzüglich An- und Abfahrt). In Abständen alle paar Kilometer gibt es Attraktionen, und das sind wirklich welche. Für nahezu jede einzelne würde sich eine lange Anfahrt lohnen. So geballt wie in diesem NP existiert nirgendwo auf der Welt eine derartige Ansammlung hydrothermaler Erscheinungen, und jede ist irgendwie anders und einzigartig. Die Photographien fangen die Atmosphäre ein, geben aber nicht die olfaktorischen Wahrnehmungen wider, die so angenehm an die Atmosphäre in einem Abwasserkanal erinnern. Schließlich beeindrucken auch noch der riesige Yellowstone Lake und der Yellowstone Grand Canyon mit seinen beiden Wasserfällen. Im Laufe des Tages hat die Reisegruppe zahlreiche Bisons gesehen; ein Tier graste nur drei Schritte neben dem Fußweg und ließ sich dabei auch nicht von einer Reiseteilnehmerin stören.

Zum ersten Male während der Reise musste der Scheibenwischer benutzt werden. Am Nachmittag fielen mehrere heftige Schauer und die Temperatur sank auf nur noch 55 ºF. Zum Abend hin lockerte die Bewölkung auf und bei der Rückkehr ins Hotel gegen 20 Uhr war die Temperatur wieder auf 80 ºF gestiegen.

Eine Zufälligkeit: Von der jungen Rezeptionistin im Holiday Inn war zu erfahren, dass sie aus Slovenien stamme. Auch der junge Mann an der Kasse der Tankstelle im Ort ist Slovene. Beide kennen sich bisher nicht, aber der Tankwart will vielleicht Kontakt aufnehmen.